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W123 Bremen

Donnerstag, 25.04.2024

W123 Datenlehre - Datenkarten

Wenn man etwas über seinen W123 wissen möchte, dann hilft zumeist ein Blick auf die Datenkarte.
Jedes Fahrzeug wurde mit 2 Datenkarten ausgeliefert.
Die erste enthält Informationen, die nur dem Besitzer zugänglich sein sollten. Die zweite ist meist als unscheinbares Stück Papier auf der letzten Innenseite des Wartungsheftes eingeklebt. Hierauf sind alle wesentlichen Informationen des Fahrzeuges enthalten.

dk

Vorausgesetzt man ist sich über den Klartext der einzelnen Code im Bilde, lassen sich anhand der Datenkarte die Lackierung, Innenausstattung, sowie verbaute Sonderausstattungen ersehen. Man kann ebenfalls ersehen, ob noch der originale Motor und das erste Getriebe seinen Dienst tut.

Fehlen diese Datenkarten aber, wird es etwas schwieriger einen Überblick über den Wagen zu bekommen. Abhilfe schafft hier das Datenblech, welches sich auf dem Schlossträger befindet.
Hierauf sind ebenfalls alle wichtigen Daten aus der Datenkarte enthalten.

db1
db1 Produktionsnummer
db2 Baumuster (hier 200T)
db3 Lenkung und Getriebe (Linkslenkung und Manuelle Schaltung)
db4 ??? (vermutlich Versandart: LKW — Container - ?)
db5 Lackierung und Hersteller der Farbe — G: Glasurit - H: Herberts
db6 ??? (wahrscheinlich M = Metallic-Lack)
db7 ???
db8 ???
db9 ???
db10 Alle bei der Karosserieherstellung relevanten SA-Codes (obiger W123 verfügt noch über Code 591 - Wärmedämmendes Glas rundum mit heizbarer Heckscheibe (ESG) - für die Karosserie unbedeutend)

Allerdings gibt es noch zwei andere Varianten des Datenbleches. Hier befindet sich in der oberen rechten Ecke eine Art Lochcode.

db1a db1b

Sie sind etwas umfangreicher als die Bleche ohne Löcher, enthalten aber ansonsten mindestens die gleichen Angaben zum Fahrzeug, wie die Bleche ohne Lochcode. Motor- und Getriebenummer sind darauf aber nicht enthalten.

Sollte die Datenkarte abhanden gekommen sein und man noch mehr Informationen benötigt, als man dem Datenblech entnehmen kann, so ist ein Blick ins Innere des Wagens durchaus hilfreich.
Es lassen sich an verschiedenen Stellen im Fahrzeug Abrisse der Datenkarte finden.
So z.B. unter der Hutablage (Limousine, Coupé) oder an der Seitenwand Hinten Links/Rechts (T-Modell). An der Innenausstattung lässt sich auch so ein Abriss finden: im Sitzkissen der Rücksitzbank oder Lehne (alle Baumuster) und an der Unterseite des Armaturenbrettes. Vorausgesetzt natürlich, sie sind noch vorhanden. Allerdings befinden sich Motor- und Getriebenummer ebenfalls nicht auf so einem Abriss.
Jetzt hilft nur noch ein Blick in die EPC und die Hoffnung, die Fahrgestellnummer wurde darin erfasst.
Sollte kein Zugang zur Verfügung stehen, kann man auch freundlich beim nächsten Autohaus mit dem Stern nachfragen, ob die einem die Datenkarte ausdrucken können, sofern man nachweisen kann, dass es sich um sein Fahrzeug handelt und sie eingepflegt wurde. Laut der Internetseite von Mercedes ist dies problemlos bei allen Mercedes Händler möglich.
Die Möglichkeit für 100 € sich ein Zertifikat ausstellen zu lassen, wurde 2010 eingestellt. Es sei nicht mehr zeitgemäß. Die Frage ist nur, was ist wenn die Datenkarte nicht in der EPC ist? Dann wird sich wohl jemand in die Tiefen des Archivs stürzen, den entsprechenden Mikrofiche suchen und kopieren. Das Konzerngedächtnis vergisst nämlich so schnell nichts.

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